Jahresrückblick 2017

2017 war für mich kein leichtes Jahr. Es war das Jahr der mentale Probleme, der kleinen und größeren Schicksalsschläge und der Umbrüche. Aber es war auch ein Jahr mit vielen glücklichen Momenten. Ich habe 2017 viel und liebevolle Unterstützung bekommen und so kann ich mich mit 2017 wieder versöhnen.

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Ein paar Bilder

Mentale Krise

Ich habe 2016/2017 eine mittelgradige depressive Episode entwickelt … hilft ja nix, jetzt muss ich durch und die depressive Episode überwinden. Glücklicherweise werde ich dabei super unterstützt. Wenn ich es geschafft habe, muss ich lernen, viel früher einzugreifen, falls eine Depression wieder mal an die Türe klopfen sollte.

Fitter oder weniger fit?

Mein Vitalmonitor hatte mich im Sommer aufgrund meiner Herzratenvariabilität mit einem angeblichen Bioalter von 64 Jahren zu tiefst beleidigt. So langsam stimmt mein Bioalter wieder mit meinem echten Alter überein und hoffentlich sinkt das Vitalmonitor-Bioalter weiter auf einen annehmbaren Wert von 35 Jahren (dann habe beim Bioalter mit meiner Frau gleichgezogen).

Mehr Kohle oder weniger?

Karma is a bitch! Gerade als die Aussicht mehr Geld im PO-Job hatte, habe ich den Job aufgegeben.

Die teuersten Anschaffungen?

2017 habe ich viele Gadgets gekauft, keines superteuer, aber die Menge macht’s … es war sauteuer … Kaufsüchtig? Nee nee, das war wirklich alles unbedingt notwendig, echt! Ich schör‘ !!!  (klammheimlich fingerkreuzend)

QardioArm & QardioBase / Vitalmonitor Pro  / Muse Headband / Celestron Travelscope 70 / Tourenski & Felle / Helixot Rucksack / Vivobarefoot Primus Trail Swimrun / iPhone 8 plus / Bose QuietComfort 20 / Bullet Journal / Bedit 3 Schlafsensor / Selfiedrohne / Longboard

Mehr bewegt oder weniger?

Beruf – weniger.
Im Beruf musste ich wegen meiner depressiven Episode die Notbremse ziehen, deshalb habe ich meine Führungsposition als PO (Scrum Product Owner) meines 10-köpfigen Teams aufgegeben und meine Stunden auf 80% reduziert. Mein Entschluss zur Aufgabe des PO-Jobs hatte viele überrascht, denn nach Außen konnte ich wohl noch lange die Fassade wahren und mich meinen Aufgaben stellen. Jetzt bin ich wieder Entwickler im selben Team und stelle mich wieder eher technischen Aufgaben. An sich hat mir der PO-Job sehr viel Spaß gemacht, aber am Ende verzehrte der PO-Job meine Psyche.

Laufsport – nichts.
Ich bin das Jahr über fast nichts gelaufen. Erst jetzt in Costa Rica bin ich etwas am Strand gejoggt. In 2018 möchte ich wieder regelmäßig laufen.

Bergsport – wenig, aber immerhin.
Nicht viel, ein paar Ski- und Bergtouren. Bei den Bergtouren habe ich gelernt, dass mir 2017 die frühere Nervenstärke fehlt. Der ausgesetzte Grat der Hochplatte ist meine Lieblingstour, dieses Jahr habe ich es dreimal versucht und musste jedes Mal den ausgesetzten Grat umgehen.

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Boardsports – mehr.
Longboardfahren in Berlin und Helsinki war richtig toll. Ich kann seit dem Sommer mit einem neuen Board „Pumpen“ und im Dezember habe ich den lang ersehnten Mellow-Drive (elektrischer Longboardantrieb) bekommen. In Costa Rica stand ich auch nach seit langer Zeit wieder auf einer weißen Welle gesurft.

Physiotherapie – sehr viel mehr.
Ich kann jetzt ganz offiziell die Dorn- und die Preuß-Methode anwenden, um verspannte Wirbelsäulen zu behandeln.

Mein nächstes Umfeld – auf niedrigem Niveau, aber wieder mehr.
Ich habe mich dieses Jahr anfangs sozial sehr zurückgezogen, trotzdem war ich in Ankara auf der wunderschönen Open-Air-Hochzeit von Banu mit Sonnenuntergang. Weihnachten in der Familie und Großfamilie war dieses Jahr schön.

Urlaub – sehr hohes Niveau gehalten.
Ein schöner entspannender Urlaub in Costa Rica und noch immer kein Faultier gesehen, ich muss wohl wiederkommen. Der lässige Helsinki-Urlaub, bestand aus viel Sauna (Guerilla-Sauna mit Lana del Rey auf den Flowfestival), Longboarden und einem krassen Unwetter. Berlin mit der Zauberflöte in der komischen Oper war super, dann noch ein kleines Erdbeben am Gardasee und ganz romantisch Crémant in Straßburg.

Kochen – gleichbleibend.
Die selbstgekochten Highlights sind dieses Jahr Matcha-Eis, ausgebackene Zucchiniblüten, fluffige Kartoffelküchlein mit Amalfizitronen und rote Beete Carpacchio mit Hüttenkäse. Meine veganes/vegetarisches Kochrepertoire wächst weiter.

Die hirnrissigsten Aktionen?

Der Kokosnussunfall – In Costa Rica 2016 hatte ich gelernt, wie man eine Kokosnuss schön knacken kann. Klar muss ich das Wissen im März verwenden und knacke perfekt eine Kokoksnuss. Soweit so gut, aber beim Aushöhlen rutsche ich mit dem Küchenmesser ab und steche mir tief in die linke Handfläche und verletze die Nerven von Mittel- und Ringfinger … f*&k. Zum ersten Mal seit meiner Kindheit muss ich in die Notaufnahme. Das Gefühl in den Finger ist über das Jahr wieder teilweise zurückgekommen, trotzdem ist es noch nicht wieder richtig gut.

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Nicht bezahlter Strafzettel – In meiner depressiven Phase öffne ich keine Briefe mehr, alles ist zu viel. Aber der Staat versteht bei nicht bezahlten Strafzetteln (Falschparken im Januar am Wank) keinen Spaß. Irgendwann klingelt morgens kurz vor 06:00 (!) bei mir ein Polizist, um den säumigen Strafzettel einzutreiben … ein Riesenschreck.

Füße mit Monsterblasen – Eigentlich habe ich meine die schlimmsten Probleme mit Blasen bei langen Läufen mit Engo-Patches gelöst. Dumm nur, dass ich Ankara kreuz und quer mit nigelnagelneuen Lederschuhen und nicht engo-gepatchten Laufschuhen erkundet habe. Ich hatte so schlimme Blasen wie lange nicht.

Erste Reihe in der Odyssee im Volkstheater – Eigentlich immer eine gute Idee im Theater vorne zu sitzen, allerdings quasi auf der Bühne ist krass. Es tropfte der Sabber und fließt der Schweiß 😉 Irgendwann war es zuviel und wir mussten gehen.

Dauernd „als“ sagen müssen – Irgendwie hat mein Unterbewußtsein das allemanisches Füllwort „als“ in meinen Wortschatz geschmuggelt … gar nicht so einfach wieder loszuwerden.

Die größte Überraschung?

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Jener Ort dort… von der Dunklen Seite der Macht ist er erfüllt …
                                                                    – Yoda zu Luke Skywalker

Ich habe schon von Kraftorten gehört, meist sind das Plätze mit schöner Natur oder besonders alte geschichtsträchtige Gebäude. Bisher habe ich solche Kraftorte nur intellektuell erfassen können, aber wirklich die Kraft eines Ortes habe ich dort noch nie gefühlt. Das hat sich überraschend geändert!

Der Strand von Ostional ist ein für mich ein körperlich spürbar düsterer Ort gewesen. Warum ist mir bis heute unklar. Der Strand wird von Hunderttausenden Schildkröten zum Eierlegen gewählt, ist also ein Hort des neuen Lebens. Trotzdem hat mich der Strand bedrückt, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Vielleicht war es die dunkle Farbe des Sands, die Gerüche von Leben und Tod, die vielen schwirrenden Fliegen, die Mengen von Geiern, die verschlossenen Bewohner, die klaustrophobische Unterkunft, kleine auf ihrem Weg von der Sonne ausgetrocknete Babyschildkröten, die Panne bei der Flussdurchfahrt …

Das leckerste Essen & Trinken?

Earl Grey Chiffon Cake und ein Umeshu Tonic im House of Small Wonder (Berlin).

Neue Freunde?

Auf Banus Hochzeit in Ankara habe Gala & Stas aus St. Petersburg kennengelernt.

Beziehungsstatus?

Glücklich in einer Beziehung.

Die besten Bücher?

Mein eigenes Bullet Journal, welches ich als Tagebuch, Terminplaner und Skizzenheft verwende.

BulletJournal

Der beste Film?

„The Happy Film“ von Stefan Sagmeister & Ben Nabors. Der Designer Stefan Sagmeister versucht im einem Sabbatical systematisch das Glück zu finden. Augenzwinkernd gibt es angeblich gibt es drei effektive Wege zum Glück: (1) Meditation (2) Psychotherapie und (3) Psychopharmaka. Er probiert alle drei aus, erfährt glückliche Momente und lernt jeweils immer eine neue Frau kennen und lieben. Zum Schluss stellt sich der Weg zum Glück doch nicht so einfach da, alle Beziehungen zerbrochen und er muss feststellen  „…this is a total disaster!“. Der Film ist wunderschön gestaltet und lustig, wie nachdenklich.

Die beste Musik?

Der komplette Soundtrack von „Baby Driver“ ist super und der Film selbst auch.

Das schönste Konzert?

Die Zauberflöte in der Komischen Oper in Berlin.

Positive Erinnerungen ganz durcheinander

Glutenfreie finnische Lidl-Kekse / kleines Erdbeben in Malcesine / Banus Hochzeit mit Sonnenuntergang / finnische Würstchen grillen / die Milchstraße / Meditieren im Wasserfall, wie ein Yamabushi / überschwemmte Kreuzung in Helsinki / Guerilla-Sauna / Lana del Rey / Karhu / Kulperhütte mit Tanja und Banu / bis zur Nox / akustische Abdichtung mit Watte / Crémant in Straßburg / Longboarden mit Robert und Birgit / Astrophotographie / Henna-Abend /  Streifenkleid / Blowhole / Samobie / Biergarten Insel Mühle / zum Starnberger See / die grüne Prinzessin / „pure Eleganz“ / Mellow-Drive / Skaterkind / Katze heiratet in Helsinki / Iced Kokoslatte / Instaboy / Discokugel / Papageno / Earl Grey Chiffon Cake / Blue Cheese Bacon BurgerKinobox Obscuraπ-Tag mit Kollegen feiern /  Ice-Bucket-Bier-Challenge / Oktoberfest / Valerian & Guardians of the Galaxy / Gemütlich bei Mezzi / Monte Baldo / schweißtreibend auf die Notkarspitz / Blaues Häschen wird adoptiert / Pura Vida / Scarlet Macaw Aras / Abfahrt vom Wank / Blitze fotografieren / Nasenbär / randalierende Weißkopfäffchen / Rehkitz / Entspannung in heiße Quellen /  Leatherback Sea Turtle bei der Eiablage / heller Meteor an der Playa Grande / Renken am Starnberger See / Unicorn Latte aka Beetroot Latte / Puppenkisten-Kasperle-Ampel / Toolwood Akrobatik / Ganesha / Magnolien / Lindyhop auf der Bismarckbrücke / überfischgroß / Blumenkranz / Klo repariert / Bartu Eismanufaktur / Ellwood / Lichtmalerei /

Zum ersten Mal getan?

Ambulante Psychotherapie, um die Depression in den Griff zu bekommen. Es scheint zu funktionieren, denn ich bin mental stabiler und nicht mehr so zurückgezogen bzw. ängstlich und lethargisch. Trotz vieler Erläuterungen ist mir das Konzept noch immer unklar, aber wenn’s hilft, spielt das keine Rolle.

Physiotherapie nach Dorn und Preuß – Durch den Kurs habe ich die Grundlagen der Dorn- und Preußbehandlung erlernt. Ich kann jetzt besser schief sitzende Wirbel erspüren, Beinlängen messen und mit Johanniskrautöl und Knisterpapier die Wirbelsäule entspannen.

Camera Obscura – An einem sonnigen Tag in  einem Camera-Obscura-Trettboot über den Töölönlathi mit androgynem Guide schippern.

Nach langer Zeit wieder getan?

Ein Aufenthalt in der Notaufnahme.

Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Ganz klar, die depressive Episode durch das ganze Jahr. Auch eine schwere Krankheit in meinem nahen Umfeld hat mich mitgenommen und schließlich der vermaledeite Kokosnussunfall.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Ich musste mich selbst überzeugen, dass ich schwerwiegendere Probleme (Depression) habe als ich mir zuerst eingestehen wollte.

Ein schönes Geschenk, das mir/ich jemand gemacht hat?

Tja Eigenlob stinkt, aber ich habe dieses Jahr meiner Frau tollen 30er-Jahre-Schmuck geschenkt, sieht sie nicht toll aus?

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Meine Frau hat mir feuerspeiende Longboardrollen geschenkt, ich habe mich gefreut wie ein Kind.

Der beste Spruch?

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Leatherback turtle by Steve Garvie from Dunfermline, Fife, Scotland – LEVIATHAN, CC BY-SA 2.0, Link

A leatherback track!?!

Der Schildkrötenmann nachts am Strand von Playa Grande konnte es nicht fassen, denn er hatte mit uns als Erster die riesige 500-kg-Leatherback-Schildkröte entdeckt. Das war ihm noch nie passiert und wir hatten das Glück in dieser Nacht gleich zwei Schildkröten (erst eine Black Turtle und dann auch noch die sehr seltene Leatherback) bei der Eiablage zu beobachten. Dann schoss auch noch ein großer Meteor über die Milchstraße und der Strand leuchtete Blau von bioluminiszenten Plankton, die perfekte Nacht!

Gute Taten?

Keine Heldentaten, aber das Karma-Punkte-Konto ist sicher im Plus.

In den Wald geschissen?

Nope, nicht dieses Jahr.

2017 war mit wenigen Worten …?

Dunkel, aber voll leuchtenden Glitzer.

Pläne für 2018?

Kein Masterplan, aber vielleicht den Algäu Panorma Ultra Trail laufen und sehen was sonst noch kommt.

Ein Kommentar zu „Jahresrückblick 2017

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