Oh, wie ich die SCRUM-Bierdeckel-Metapher hasse! Es stimmt, sehr vereinfachend kann man SCRUM auf einem Bierdeckel darstellen. Es wird damit suggeriert, dass SCRUM einfach sei, ist es aber nicht.
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Es ist der besondere Charme von SCRUM, dass es nur aus wenigen, einfach verständliche Regeln besteht. Gerade so viele Regeln, dass man sie nicht sofort durchschaut, aber nach kurzer Zeit doch glaubt zu verstehen. SCRUM ist somit perfekt für’s Marketing geeignet, kompliziert genug das man SCRUM alles zutraut, einfach genug, um es schnell zu verstehen und als Lösung für vielfältige Entwicklungsprobleme zu sehen. Wenn dann noch Facebook, Apple und Co. mit SCRUM arbeiten, kann es nicht schlecht sein?
Einfache Regeln, heißt nicht einfach anzuwenden. Dummerweise wird SCRUM immer als „einfach“ vermarktet, ein simpler Marketing-Trick, mit einer SCHACH-Analogie leicht zu entlarven.
SCHACH ist nur durch wenige einfache Regeln bestimmt. Man lernt die Schachregeln sehr sehr schnell. Nur ein guter Schachspieler ist man damit noch lange nicht. Man kommt bei SCHACH überhaupt nicht auf die Idee, dass das Beherrschen der Regeln ein guten Schachspieler ausmachen, warum soll das bei SCRUM anders sein?
P.S.: Der offizielle SCRUM-Guide hat 16 Seiten, die offizellen Schachregeln haben (ohne Anhang) genau 17 Seiten.
P.P.S.: SCRUM ist schwer zu beherrschen, aber schlecht ist es nicht. Wenn SCRUM wirklich schlecht wäre, dann könnte es auch die beste Bierdeckel-Metapher nicht verbergen.
P.P.P.S.: Ja, ja, blaablub, ich weiß, im SCRUM-Guide steht gleich zu Anfang:
Scrum is lightweight, simple to understand (but) difficult to master.
René Rössig 