Jahresrückblick 2014

Mein persönlicher Rückblick auf 2014, ein totales Auf-und-Ab.

Ein paar Bilder von mir2015/02/img_0294.jpg2015/02/img_1789.jpg

2015/02/img_0462.jpg2015/02/img_1862.jpg

Fitter oder weniger fit?

Unfit! Den einzigen angetreten Ultra UTMF (Ultra Trail Mount Fuji) abgebrochen! Knapp mit nur wenig Luft an einem DLF (Dead Last Finish) beim Saisonauftakt Trail Run Dießen vorbeigeschrappt. Beim Istanbul Marathon langsamer als je zuvor! Trotzdem und seltsamerweise nicht unzufrieden mit dem Sportjahr 2014.

Mehr Kohle oder weniger?

Gleichbleibend.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Japanurlaub, neues Auto, Städtereisen, Longboard, Electric Longboard, ja, definitiv viel Geld ausgegeben.

Mehr bewegt oder weniger?

Beruf – Die Arbeit läuft gut, ich bin jetzt schon 10 Jahre bei KUKA Roboter und es macht noch immer Spaß.

Laufsport – Nein, 2014 war kein gutes Laufjahr! Ultra Trail Mount Fuji nach 104 Kilometer aus Vernunftsgründen abgebrochen, ist okay (UTMF Results, siehe Seite 15 im PDF). Aber ich bin bei zwei gemeldeten Läufen nicht angetreten, definitiv nicht okay.

Bergsport – Nichts Spektakuläres gemacht, hatte trotzdem viele positive Erlebnisse, einige tolle Blicke und Tiefblicke. Einmal bin ich sehenden Auges und trotzdem blind in eine brenzlige Situation hineingelatscht und dann nur knapp einer Lawine entgangen … will ich nie wieder machen!

Beziehung – Meine Beziehung ist gescheitert! Manchmal weiß ich genau warum wir gescheitert sind: Wir sind sehr unterschiedlich, zu unterschiedlich! Dann zu anderen Zeiten, weiß ich überhaupt nicht warum wir gescheitert sind. Ich bin noch nicht über diese Beziehung hinweg, habe noch nicht alle Lektionen gelernt.

Nächstes Umfeld – Ich hatte einen heftigen Streit, der mich ziemlich belastet hat und jetzt glücklicherweise gelöst ist. Dann habe ich mich mit einem guten Freund(in) plötzlich total zerstritten und rätsele immer noch an den tieferen Hintergründen, die zu diesem heftigen Streit führten. Und ich habe auch andere Freunde enttäuscht und gekränkt. Mit Trennung und den drei Streits mit mir sehr nahe stehenden Menschen, denke ich, dass ich anscheinend doch nicht so nett und lieb bin, wie mein inneres Selbstbild mich zeichnet. Es gibt wohl einen düsteren René mit sehr unangenehmen Eigenschaften, den ich selbst nicht sehe, aber ganz sicher nicht mag.

Aber ein ganz großer Lichtblick, ich habe eine neue gute Freundin in Japan gefunden.

Urlaub – Der Japanurlaub war definitiv einer der schönsten Urlaube die ich in meinem Leben hatte. Und Kirschblüten können einen tatsächlich zu Tränen rühren.

Blogging – Nein, nein ich war kein braver Blogger mit regelmäßigen Posts, dafür habe ich jetzt sogar noch ein neues Blog.

Die hirnrissigste und gefährlichste Unternehmung?

Im Frühsommer hat mich bei der Tour auf der Hochplatte über das „Fensterl“ fast eine Lawine erwischt. Ein sonnenbeschienenes Schneefeld auf den Platten unterhalb des „Fensterls“ war abgebrochen und rauschte gute 30 Meter neben mir den Abhang hinab. Die Lawine hat mich nicht erwischt, weil ich bewusst auf der anderen Seite, der Schattenseite im Schneefeld geblieben war, aber ehrlicherweise ich hätte nicht mit einer Lawine gerechnet, totale Fehleinschätzung. Auf der Schattenseite war ich ohne Steigeisen und Helm unterwegs, das war sehr dumm! Zwei Wanderer über mir hielten sich ebenfalls auf der sonst kaum begangene Schattenseite und traten dabei mehrere kleine Steinschläge los. Mit mehr Glück als Verstand hat mich kein Steinschlag getroffen. Ungeschützt ohne Helm, ohne Steigeisen und somit wenig Möglichkeiten zum Ausweichen … es war definitiv bisher gefährlichste Situation am Berg, schlimmer noch, ich bin dumm und wissentlich hineingelaufen.

Der zweit-, dritt- und vierthirnrissigste Aktion?

Ja, die gab es leider auch.

(2) Mitten in Berlin habe ich treudoof meine Tasche mit meinem iPhone, meinem Geldbeutel, dem iPhone eines Freundes und dem Geldbeutel eines Freundes eine halbe unbeaufsichtigt gelassen. Ein Glück hat kein Dieb sich die fette Beute geschnappt.

(3) Bisher dachte ich, dass ich die Bergfähigkeiten von Mitwanderer gut einschätzen kann, aber bei meiner zweiten Tour auf die Hochplatte, habe ich meinen Partner „überschätzt“. Diesmal waren wir zwar nicht in echter Gefahr an der Hochplatte, aber die Tiefblicke haben meinem Partner jeglichen Spaß an dieser eigentlich schönen Tour genommen. Merke es gibt unterschiedliche Höhenängste und viele Leute hassen Grate mit großartigen Tiefblicken!

(4) Zuviel Unordnung in 2014 war auch nicht so dolle.

Die größte Überraschung?

Keine gute Überraschung! Wie aus dem Nichts habe ich mich total mit einem Freund(in) zerstritten, so schlimm, dass wir nicht mehr miteinander reden. Der direkte Grund für den Streit ist mir klar, ich habe eindeutig Mist gebaut. Aber warum die Freundschaft daran total zerbrochen ist, ist mir unklar und macht mir deshalb große Sorgen.

Die teuerste Anschaffung?

Ich habe das perfekte Auto, ein Golf VII Variant Blue Motion. Fährt super, ist sparsam und man kann darin übernachten.

Das leckerste Essen?

Ich habe dieses Jahr viele leckere Sachen gegessen, aber das Essen auf dem Dach des Bahnhofs von Kyoto war das Beste. Den besten Gin Tonic gab’s in der Neuen Odessabar in Berlin.

Neue Leute?

Jaaaa, ich habe in Japan Birgit kennengelernt 🙂 🙂 🙂 und bin mit zwei neuen Kollegen befreundet.

Beziehungsstatus?

Single, und soll erst mal so bleiben. Meine längere Beziehung zu meiner Freundin ist im Frühsommer gescheitert.

Das beeindruckendste Buch?

John Stevens: The Marathon Monks of Mount Hiei. Das Buch ist spannend, eindrucksvoll und voller Fehler. Es hat mich durch meinen Japanurlaub begleitet und zu meinem Kaihogyo inspiriert.

Der beste Film?

The Zero Theorem, schwer zu beschreiben, aber sehr gut.

Die beste Musik?

Alice Francis: St. James Ballroom.

Das schönste Konzert?

Neoswing von Alice Francis bei der langen Brechtnacht 2014 im Theater Augsburg.

Positive Erinnerungen ganz durcheinander

Fastenbrechen und Friedensdemo / mit Brandgeruch gemütlich im Bett liegen / Essen in der alten Liebe / Ghiblimuseum mit Roboter / WhatsApp-Nachrichten aus Anatolien / Aufwachen, Kopfdrehen, Fuji sehen / auf der Terrasse grillen / schwarze Trüffel / Übernachtung im Iglu / Entwarnung nach Schneechaos in Nepal / Veras tolle Hochzeit / Kirschblüten / Wahrsagerin im Unwetter / bayrische Tracht / Longjogs am Lech zu zweit / Frühstücken im Viktors / Ärzte ohne Grenzen in Großhadern / heiliger Berg Fuji / Fischsuppe / viele verschiedene Gin Tonics / leichtes Erdbeben in Tokyo / gewonnener Kampf gegen den bisher zickigsten mir untergekommen Roboter in der Schweiz / bestes Eis in Landsberg am Lech / meine tollen Funktionsjacken überall in die Welt verliehen / alle möglichen Häschen / Ettaler Manndl / Wahrsageroboter in Japan / Maibaum / Lechgrillen /Feuerwehreinsätze bei Nacht / James T. Hunt Bar / Lange Brechtnacht mit Alice Francis / Tori und Steinlampen / Wasserkraftwerk / Istanbul-Marathon im Nieselregen / Longboarden auf dem Tempelhofer Feld / Onsen-Gebrauchsanleitung für Männer / Brecht Nacktrevue / Suntory Whisky / Ganz zum Schluss, der Schneewalzer am neuen Kö

Zum ersten Mal getan?

Mit Shinkansen gereist, (Elektro-)Longboard fahren, Ordner auf einer Friedensdemo und Barkeeper im Grand Hotel Cosmopolis sein.

Nach langer Zeit wieder getan?

Auto fahren, regelmäßig vegan kochen.

Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Der Streit aus heiterem Himmel, der aktuell das Ende einer intensiven Freundschaft war. Ein zweiter und dritter heftiger Streit, die jetzt wieder gelöst sind.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

In einem gewissen Sinn hoffe ich den großen Streit zu lösen.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Die federleichte Karbonkartusche für meinen Lawinenrucksack zu Weihnachten von meiner Exfreundin.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

Ich habe 2014 viele schöne Sätze gehört, aber kein spezieller dieses Jahr.

Gute Taten?

Hmm, dieses Jahr sicher ein Plus bei den guten Taten: Ich war Ordner auf einer Friedensdemo, habe Geld/Kleider gespendet und ehrenamtlich im Grand Hotel Cosmopolis gearbeitet. Ich bin verschiedenen Freunden beigestanden. Habe mich in Japan in Shintoschreinen und buddhistischen Tempeln gereinigt und einen Großteil des heiligen Bergs Fujis umrundet. Die letzten miesen Karmapunkte hat dann der Papst an Weihnachten weggesegnet.

In den Wald geschissen?

Dieses Jahr nicht, aber seit dem Ultra Trail Mount Fuji bin ich im Besitz einer mobilen Toilette, gehörte mit einem Bärenglöckchen zur UTMF-Pflichtausrüstung. Die mobile Toilette ist so ’ne Art akute Notfallwindel mit geruchsdichtem Plastiksack zum entsorgen 😉

2014 war mit einem Wort …?

Auf-und-ab

oder mit mehreren Worten: Viele Tiefs, einige Hochs,
insgesamt kein so gutes Jahr.

Pläne für 2015?

Ich will sieben UTMF-Qualifikationspunkte sammeln, den Berg Ararat besteigen, mehr vegan essen und vielleicht das Swingtanzen anfangen.

P.S.: Der Jahresrückblick 2015 ist dann wieder weniger selbstkritisch und vielleicht auch nicht so angeberisch 😉

P.P.S.: Warum eigentlich so persönliche Jahresrückblicke? Für mich ist ein Jahresrückblick wichtig, weil man sich nochmal an alle Ereignisse des letzten Jahres erinnern/verarbeiten kann. Was war gut, was nicht so gut, was muss ich ändern, was nicht. Wenn man das Ganze niederschreibt, dann bekommen die Erinnerungen mehr Struktur, mehr klare Erkenntnis als diffuse Gedankenflashs. Als Abfallprodukt ergibt sich ein Text, den man in der Post-Privacy-Zeit auch veröffentlichen kann. Wird aller Erfahrung eh nur von Freunden gelesen, wer will sich schon das Leben von Wildfremden reinziehen.

Ein Kommentar zu „Jahresrückblick 2014

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..