Vor knapp zwei Jahren (Juli 2011) habe ich mich von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspender Datei) typisieren lassen, um meist leukämiekranken Menschen eventuell mit Blut-Stammzellen helfen zu können.
Freunde von mir waren schon typisiert, ich wusste also in etwa was ich tat, und dass ich etwas potentiell Gutes tat, aber die ehrliche Hauptmotivation war eine bestimmte Frau zu beindrucken 😉 Hat im Rückblick nicht zum erhofften Erfolg geführt, aber BÄHHMMM vor etwa drei Wochen ruft DKMS an: Ein Empfänger passt eventuell zu meinem Stammzellen-Profil. Falls ich noch immer zur Spende bereit wäre, soll ich zur Bestätigungstypisierung.
Plötzlich wächst die „geringe Chance für eine Spende“ für eine Blutstammzellenspende zu einer realen, Wahrscheinlichkeit (2 Spender aus 5 Bestätigungstypisierungen). Die Frage, ob ich noch zu einer Spende bereit bin, überfordert mich total und bevor ich überhaupt denken kann, sage ich „Ja!“ Neun Tage später laufe ich mit einem Blutprobenkit von DKMS zu einem Arzt in meiner Nähe und lasse mir 50 ml Blut für die Bestätigungstypisierung abnehmen. Ich hasse Blutabnehmen, und es wurden unendlich viele Röhrchen (wahrscheinlich genau fünf à 10 ml) gefüllt.
Das Ganze war vor über zwei Wochen, aber erst jetzt habe ich mich der Stammzellenspende genauer beschäftigt UND ich bin unruhig. Hilft ja nix, ich werde das Ganze durchziehen, aber der kleine Feigling hat sich mit dem Hypochonder in mir verbündet und beide hoffen, dass für den Empfänger ein besser passender Spender gefunden wird, denn ich habe doch ein klein bisschen Schiss!

Hallo.
Auch wenn eine Stammzellspende ein gewisses Risiko, bedingt durch eine notwendige, vorbereitende Medikamentengabe ( Injektionen), birgt, kannst du davon ausgehen, dass du während der Spende keine ernsthaften physischen Probleme haben wirst. Die besagten Injektionen verursachen grippeähnliche Symptome, man fühlt sich fünf bis acht Tage leicht angeschlagen. Schmerzen bereitet die Spende nicht. Sie gleicht ja einer normalen Blutentnahme. Und doch, sie kann heilen; und es ist auch wichtig, dass du fest davon ausgehst, dass du Leben rettest.
Falls du Fragen hast, beantworte ich sie dir gern. Ich habe vor 10 Jahren Stammzellen gespendet; das ehemalige Kind ist heute 20 und gesund.
Hallo Sycoraxa,
es wurde dann schließlich doch jemand anderes als Stammzellenspender ausgewählt. Männer sind manchmal Memmen, aber ich hätte gespendet und werde spenden, wenn ich wieder als Spender angefragt werde.
Bye René
puh, ich hab die mail am vergangenen Freitag bekommen. Und war am Montag zur „Bestätigungstypisierung“… Ich bin auch echt aufgeregt. Ich hoffe so sehr für „meinen Patienten“, dass ich ihn oder sie retten darf! Ich bin jetzt seit 10 Jahren typisiert und wurde das erste Mal angeschrieben. Du schreibst, dass 2 von 5 Bestätigungstypisierungen am Ende spenden. Heißt das, dass es für die anderen 3 Patienten am Ende doch nicht passt, oder nur, dass für sie ein besser passender Spender gefunden wird? In dem Fall wäre „mein Patient“ ja auf jeden Fall gerettet :o) – na ja, also, wenn da jetzt nix mehr schief geht und er oder sie das Transplantat annimmt.
So wie ich das verstanden, wird aus den Spendern der am besten passende ausgewählt. Glücklicherweise sind die Spenderdatenbanken heute groß und vernetzt 😊
Katja, ich find’s super, wenn du spenden kannst!